An sich ist während der Raunächte noch bis Freitag (6.1.) Verzicht in Sachen Putzen, Fegen und Backen angesagt. Ich mag diesen (Aber-)Glauben, weniger wegen drohenden Unheils, mehr für die Gemütlichkeit. Schätze, das zählt als guter Vorsatz für kommenden Winter.
Da die Tage jetzt zwar langsam doch spürbar wieder länger werden, spüre ich zumindest ein leises Kribbeln in den Fingerspitzen. Es zieht mich immerhin stundenweise nach draußen, wogegen es mir in den letzten beiden Monaten an den meisten Wochenenden zu usselig, nasskalt und grau war. Während die Biotonne zum letzten Abfuhrtermin doch tatsächlich leer war (ein Novum), reicht der Platz kaum für die in den letzten Tagen erlegten Brombeerranken. Der knallblaue Himmel aktuell tut sein Übriges und lässt den Raureif funkeln und strahlen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Zu tun ist trotz der herbstlichen Garten-Abstinenz neben kleineren Rodungsmaßnahmen nicht allzu viel. Noch liegt etwas Herbstlaub auf den Wiesen und ein paar Kaltkeimer sollten unter die Erde. Bereits gefunden ist der passende Standort für Mamas Weihnachtsgeschenk: Das selbstgebastelte Insektenhotel hängt an der Südseite des Holzschuppens. Wettergeschützt und sonnig harrt es dort nun schutzsuchender Flatterwesen.
Drinnen steht noch das Sichten und Sortieren der Samensammlung an. Ideal wäre die Sortierung nach Saattermin – doch ich habe so meine Zweifel, ob sich dafür Motivation und Muße finden. Hier soll „in Kürze“ ein Schnittkalender fürs Frühjahr folgen [Update: zeitnah begonnen] . Ich bin es leid, die richtigen Zeitpunkte für Herbsthimbeeren und anderes Gehölz herauszusuchen, um daraufhin festzustellen, zu spät dran zu sein.
Gespannt bin ich auf das Ergebnis der Zählaktion des NABU kommendes Wochenende. Seit das Fehlen der Singvögel Thema in den Medien ist, frage ich mich, ob es letztes Jahr nicht doch ein paar mehr Meisen und Co gab.