Frühjahrswirren

Ein bisschen spät, dafür umso üppiger: Osterglocken. Auch ansonsten ist im Garten fast nichts so weit wie im letzten Jahr. Dafür explodiert es aktuell geradezu. Die Bärlauchsaison hat begonnen; hier breitet er sich inzwischen in die Wiese aus. Liegengeblieben ist der Winterschnitt des Apfelbaums. Und die Staudenbeete sind noch nicht komplett von der winterlichen Schutzdecke aus Blättern und Staudenschnitt befreit. Der Platz in den Kompostern ist endlich. Einer der Gründe, warum die auf den Beeten verteilte Substanz eher grob, mulchartig ist. Mit Sieben oder anderen Detailmaßnahmen halte ich mich im frühjahrstypischen Gartenaktionismus nicht auf.

Dafür sind die Rosen schon geschnitten, obwohl die Forsythien noch nicht blühen, zumindest nicht im Bergischen. Die wintergrünen Küchenkräuter sind kräftig gestutzt, vor allem das Bohnenkraut und der Salbei. Dieser ist über den Winter deutlich zurückgefroren oder eingetrocknet. Es war viel Totholz zu entfernen und die kümmerlichen Reste sehen traurig aus. Ich hoffe, er kommt zurück und gelobe Besserung: Werde ihn nicht zu üppig werden lassen, sondern des Öfteren einkürzen. Kleinere Exemplare haben den milden Winter problemlos überlebt. An den Lavendel wage ich mich dagegen noch nicht heran.

Im Gemüsebeet hält die Radikalmaßnahme des letzten Frühjahrs noch nach: Quecken sind hier kaum noch zu finden. Der winters ausgewilderte Knoblauch macht einen properen Eindruck. Verschoben ist auch das Vorhaben, den im Beet verbliebenen Meerrettich umzusiedeln. In der schattigsten Beetecke fühlten sich vergangenes Jahr die Kartoffeln nicht wirklich wohl. Vielleicht ist das richtige Plätzchen für einen Test mit Kürbis. Für die gekeimten Speisekartoffeln der mittelfrühen Sorte Musica war es allerhöchste Zeit. Abwarten bis nach den Eisheiligen schied als Option aus: Triebe und Wurzeln waren bereits mehr als ein paar Zentimeter lang. Nun liegen sie am vorherigen Standort der Zuckererbsen in der Erde. Ergänzt ist dieses Küchenabfall-Experiment um zwei weiße, süße Zwiebeln. Borretsch und Ringelblumen sollen der Deko und den Bienen dienen. Neue Versuche mit Radieschen und Mangold sind auch gestartet. „Die Schnecken wird es freuen,“ ätzt der innere Skeptiker.

Weniger stimmig in Sachen Fruchtfolge ist der neue Platz der Erbsen (Mut hat über Geduld gesiegt): Hier wuchsen zuletzt Buschbohnen. Bloß standen die Erbsenreiser schon zur Hälfte, als mir das auffiel. Die ersten Keimblätter sind inzwischen, anders als beim Feldsalat, schon sichtbar. Beetplanung sollte definitiv im Winter erledigt werden, bevor es draußen losgeht (#vorsätze).

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