Spätstart

Endlich fühlt es sich nach Frühling an. In den ersten Monaten des Jahres ist weniger passiert, als sonst. Keine Kaltkeimer ausgesät, den Apfelbaum nicht um die Wasserschosse im Kindergartenalter erleichtert. Doch ansonsten bin ich halbwegs synchron mit dem Schnittkalender.

Das Gemüsebeet ist inzwischen von der Blätterpackung befreit und bis auf das zu kurz gekommene Drittel zeigt es keinen Bedarf für Jätaktionen. Neben dem seit Jahren vor sich hinkümmernden Meerrettich und klitzekleinen Feldsalatpflänzchen hat auch etwas Knoblauch in mehr oder minder guter Verfassung den Winter überstanden. Das gelblich-schlaffe Grün ist eingekürzt, nun machen sie einen standfesten Eindruck. Ins Beet sollen nun Zwiebeln (viele) und dazu Möhren und Radieschen. Ein Rankgitter für die Zuckererbsen steht – in halber Länge, da immernoch Reste im Tiefkühler übrig sind.

Statt Platz für die Staudenreste des letzten Jahres im Komposter zu schaffen, habe ich mich vor ein paar Wochen an einem kleinen Prototyp eines Hochbeetes aus Korbgeflecht versucht. Rustikal – und erstaunlich materialintensiv. Der Haselschnitt alleine hätte noch nicht einmal für dieses Exemplar in der Größe eines Blumenkastens gereicht. Im Laubhaufen auf der Fläche für das große Gegenstück macht sich inzwischen der Giersch breit. Und seine unzähligen frischgrünen Blättchen im Staudenhügel sehen arg nach Kapitulation der Konkurrenz aus. Mal ausprobieren, ob es genügt, Sumpfscharfgabe, Pfefferminze, Stockrosen und Zitronenmelisse durch oberflächliches Schneiden mehr Licht zu verschaffen.

Der Stadtbalkon sieht noch nicht gerade proper aus. Abgesehen vom Auftakt in Sachen Laub- und Leichenbeseitigung ist hier bisher kaum etwas passiert. Nicht über den Winter geschafft haben es die ansonsten mehrjährigen Mega-Chilis und ein Balsambasilikum – beide hätten im Warmen überwintern wollen. Dagegen schlägt sich das aus dem Beet ausgegrabene, rote Basilikum drinnen ganz gut. Wenig lebendig wirkt draußen das ungeliebte Weidenstämmchen. Doch die vergangenen Herbst trockengefallene rote Johannisbeere zeigt grüne Spitzen und das Birnbäuchen im zu kleinen Topf üppige Blütenpracht.

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