Schöllkraut (chelidonium)

Zunächst überraschend ist die Verwandtschaft dieser mehrjährigen Staude mit der Familie der Mohngewächse. Unverwechselbares Merkmal ist der intensiv riechende, hellorange Saft. Die Alchemisten setzten ihn bei ihren Experimenten zur Golderzeugung ein und kannten das Kraut als „Himmelsgabe“ (latein. „coeli donum“). Die knallgrünen Blätter wuchern selbst an schwierigen Standorten und zählen zu den stärkeren Verdrängern.

Achtung: Alle Pflanzenteile sind giftig, insbesondere die Wurzel im Winter. Entgegen der zugeschriebenen Heilpflanzeneigenschaften ist Schöllkraut – wenn überhaupt – nur äußerlich auf unverletzter Haut anzuwenden.

Nachtrag Juli 2019: Statement des Herstellers Bayer zu den Magentropfen Iberogast anlässlich staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen zu einem Todesfall (Leberversagen und innere Blutungen):

„Bei der Anwendung von Schöllkraut-haltigen Arzneimitteln sind Fälle von Leberschädigungen […] bis hin zu arzneimittelbedingter Gelbsucht […] sowie Fälle von Leberversagen aufgetreten“.

Quelle: SWR
Aussaat:von März bis Mai, angelockt vom Ameisenbrot sorgen die Insekten für Verbreitung
Standort:von lichtem Schatten am Gehölzrand bis hin zu praller Sonne
Boden:stickstoffreich, Schutthalden und leichte Humusböden
Wuchs:aufrecht, 30 bis 80 cm hoch
Blüte:Mai bis September
überwintern?ja, problemlos